Masterplan Dreispitz – Wandlung Gewerbegebiet in gemischtes Stadtquartier, Basel, Schweiz

Masterplan Dreispitz – Wandlung Gewerbegebiet in gemischtes Stadtquartier

Zur Einhaltung des 1,5°C Ziels der globalen Klimaerwärmung ist der Wechsel von fossiler zu erneuerbarer Energie unumgänglich. Dies ändert auch, wie wir in Zukunft in Städten leben. Die Transformation bestehender Stadtquartiere wird daher eine Hauptaufgabe der kommenden Jahre sein.

Das Projekt des Basler Quartiers Dreispitz ist die Wandlung eines Gewerbegebiets. Die Christoph Merian plant, das Quartier zukunftsgerecht weiterzuentwickeln in ein gemischtes Stadtquartier, das es ermöglicht, dort zu wohnen, zu arbeiten und zu lernen. Transsolar begleitet diesen langjährigen Prozess auf vielen Ebenen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energie.
Als Auftakt und Grundlage für die bauliche Transformation wurde ein Plan Guide entwickelt – eine ganzheitliche Strategie zur Umsetzung der übergeordneten Ziele. Transsolar begleitete diesen Prozess in Hinblick auf Nachhaltigkeit.
Daran anknüpfend wurde eine vertiefte Energiestrategie für das gesamte Areal erarbeitet. Aktuell arbeitet Transsolar an weiteren Energiekonzepten mit Fokus auf verschiedene Teilquartiere und begleitet parallel die Entwicklung des Freiraumkonzepts hinsichtlich des Stadtklimas sowie einer integralen Infrastrukturplanung.
Mit dem Ziel einer CO2-neutralen Energieversorgung galt es für die Energiestrategie, verschiedenen Strategien zu bewerten und einzugrenzen, auch hinsichtlich Komplexität, Kosten, Infrastrukturaufwand, Erweiterbarkeit und Verfügbarkeit, sowie der Kompatibilität mit dem bestehenden Fernwärmenetz.
Anstelle auf dezentrale Lösungen zu setzen, werden effizientere Netzlösungen bevorzugt. Eine CO2-neutrale zentrale Wärme- und Kälte-Versorgung muss sich auf geothermische Wärme- und Kältepotentiale stützen, Biomasse kann nur eine Übergangslösung sein.
Zwei Strategien werden weiterverfolgt: Eine zentrale Wärmeversorgung als Erweiterung des heutigen Fernwärmesystems benötigt ein zusätzliches Kältenetz zur Ergänzung. Eine kalte Nahwärme erlaubt es, mit nur einem Verteilsystem Wärme- und Kälteversorgung abzudecken und Lastausgleiche zu nutzen.
Beim künftigen Energieprofil ist neben der Wärme- auch die Kälteversorgung ein entscheidender Faktor und muss bei der Entscheidung der Versorgungsstrategie mit beachtet werden. Der Dreispitz ist schon heute eine Hitzeinsel. Daher muss vermieden werden, weitere Abwärme in den städtischen Raum einzubringen. Hier ergibt sich eine Synergie mit dem Freiraumkonzept: Große vernetze Grünräume ermöglichen gute Durchlüftung und kühlen die Stadt auf natürliche Weise. Das schafft nicht nur angenehme öffentliche Räume, es mindert auch den Bedarf an Energie zur Kühlung beträchtlich. Auch die Natur profitiert durch mehr Biodiversität. Auch die Durchlüftung ist entscheidend. Mittels Windsimulationen werden daher Potenziale getestet, die städtische Durchlüftung zu verbessern. Für die Entwicklung attraktiver Öffentlicher Räume sowie um lebenswerte Wohn- und Arbeitsräume zu schaffen, werden zudem die Auswirkung der neuen Bebauungen hinsichtlich der Tageslichtpotenziale und solaren Einstrahlung überprüft.