Campus North Residence Hall & Dining Commons, Chicago, IL, USA
Mit der Errichtung dieser bedeutenden Wohnanlage für 800 Studenten bot sich der Universität die Gelegenheit, ihre Ziele für einen harmonischen, nachhaltigen Campus mit herausragender Architektur voranzutreiben und eine Verbindung zur Hyde Park Gemeinschaft herzustellen. Die optimierte thermische Behaglichkeit in Innen- und Außenräumen soll menschliche Beziehungen und Interaktionen fördern. Die Wohnungen der Studenten wurden nach dem typischen Wohnungsbausystem der Universität entwickelt, das seinen Schwerpunkt auf die Gemeinschaftsbildung legt. Die Wohnanlage verfügt über drei Hochhäuser in einer Höhe von 5 bis 15 Etagen. Acht Wohnheime, die jeweils drei Etagen belegen, sind auf die drei Türme verteilt und optisch von der Außenfassade abgegrenzt. Die ersten beiden Etagen eines jeden Wohnturms sind für Gemeinschaftsräume, Unterrichtsräume, Übungsräume und den Einzelhandel reserviert. Die Mensa, ein transparenter Raum mit doppelter Geschosshöhe, ist mit dem Eingang verbunden und von zwei Türmen umschlossen.
Das gesamte Klimakonzept dreht sich um das Wohnerlebnis der Studenten. Das einzigartige, fest montierte Aussenrollo hat diverse Funktionen: es ist Sonnen- und Fallschutz und dient gleichzeitig zur Maximierung der natürlichen Belüftungsrate. Dies ermöglicht hohe Behaglichkeit bei geringem Energieverbrauch. Hierbei bietet die aktivierte Geschossdecke Wärme und Kühlung wobei die Luftqualität durch minimale Lüftung sichergestellt wird. An einem Drittel des Jahres wird über die Fenster natürlich gelüftet.
Transsolar analysierte und optimierte die Leistung der architektonischen und mechanischen Systeme mittels Tageslicht- und thermischen Simulationen. Daraus resultierend wurden folgende Massnahmen empfohlen: Doppelverglasung mit Doppel Low-E Beschichtung, automatisierte Fensteröffnungen für natürliche Belüftung, feststehende Verschattungselemente für die Wohnheime, Baukernaktivierung, tageslichtgesteuerte Dimmung und verbesserte Konfiguration der Lüftungsgeräte. Der gesamte lokale Energieverbrauch wird auf 130 kWh/m²a geschätzt, was einer 57% igen Verbesserung gegenüber typischen Wohnheimen in dieser Region entspricht.