Bauhaus Energetische Sanierung, Dessau, Deutschland

Bauhaus Energetische Sanierung

Die die einstige Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus Dessau, geplant vom Architekten Walter Gropius, stammt aus den 1920er Jahren und ist Weltkulturerbe. Ohne Wärmedämmung und einfach verglast verbrauchte der historische Komplex zunehmend mehr Energie mit steigenden Kosten bei mangelndem Komfort und bauphysikalischen Problemen auf Grund veränderter Nutzung. Die Stiftung Bauhaus Dessau beauftragte Transsolar, ein Klimakonzept zu entwickeln, das eine denkmalgerechte Sanierung ermöglicht und den CO₂ Ausstoß deutlich senkt. Besonders wichtig war es, Fassade und Wandflächen vor Tauwasser zu schützen und das Erscheinungsbild dabei zu bewahren. Transsolar hat Gebäude und Verbrauch analysiert und nach Vereinbarung der energetischen Ziele vielfältige Sanierungsvorschläge eingebracht. Iterativ abgeklärt mit dem Denkmalamt entstand daraus der Katalog von Sanierungsmaßnahmen, mit Einzelbewertung zu Einsparpotential, Investitionskosten sowie Denkmal- und Nutzerakzeptanz. Kraft-Wärme-Kopplung versorgt nun das Gebäude mit Fernwärme. Neue Pumpen, ferngesteuerte Heizkörperregler und gedämmte Leitungen im Gebäude senken den Energieverbrauch, ohne in die Architektur einzugreifen. Eine neue Nutzungsverteilung entsprechend der erzielbaren Dämmstandards und Verschattungsmöglichkeiten wurde erarbeitet. Für die Gebäudehülle wurden mit den Architekten und einer Fassadenfirma spezielle thermisch getrennte Fassadenprofile entwickelt, die den Originalprofilen sehr nahe kommen. Die Einfachverglasung wurde in großen Teilen des Gebäudes duch eine Isolierverglasung ersetzt. Diese hat minimalen Scheibenabstand und Kryptongasfüllung jedoch keine low-e Beschichtung, um das Erscheinungsbild denkmalgerecht zu bewahren. Historische Fassadenprofile, die nicht thermisch getrennt ausgeführt werden konnten, temperiert eine elektrischen Begleitheizung und verhindert Kondensatausfall und Korrosion. Die Fassade verliert 50% weniger Wärme und sorgt für mehr Behaglichkeit durch weniger kalte Flächen. Eine mit der Denkmalpflege abgestimmte PV-Anlage sorgt für elektrische Energie. Ihre geschlossene Fläche aus rahmenlosen flachen Modulen auf dem Dach ist von unten fast unsichtbar und erwirtschaftet ca. 16.400 € Einspeisevergütung pro Jahr. Das Bauhaus spart mit nur einem Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen mehr als ein Drittel an Heizenergie ein bei fast 50% weniger CO₂ Ausstoß und kann nun viele Räume ganzjährig nutzen.