Soziales Gästehaus Villa Viva, Hamburg, Deutschland
Der Hochhaus-Neubau Villa Viva ist ein Gasthaus der Begegnung, der Kunst und Vernetzung im Hamburger Münzviertel, unweit des Hauptbahnhofs. Es ist ein Social-Business-Projekt, ein Joint Venture zwischen „Heimathafen Hotels“ und „Viva con Agua“. Mindestens 40% aller Gewinne fließen an die WASH-Projekte der Non-Profit-Organisation, die sich seit 2006 für sauberes Trinkwasser und Sanitäranlagen in der ganzen Welt einsetzt. Zudem nimmt es die Büros von Viva con Agua auf: „Das Haus, das Brunnen baut“.
Das neue Hauptquartier für Viva con Agua mit Büros und angeschlossenem Gasthaus inkl. Konferenz- und Gastronomiebereich, soll als Begegnungsstätte keine sozialen Grenzen aufweisen, sondern als „Hotspot für Kreativität“ dienen und der Integration durch Zusammenarbeit im Viertel.
Das Projekt setzt gezielt auf Aspekte der Nachhaltigkeit und Ökologie. Komplizierte Technisierung wird gezielt vermieden. Es wird nach Möglichkeit Recyclingmaterial verwendet, bei nicht tragenden Elementen kommt Recyclingbeton und CO2 reduzierter Beton zum Einsatz. Die Fenster sind aus Aluminium, wie auch die Vertikallamellen des Sonnenschutzes, hergestellt mit einem hohen Anteil an Recyclingmaterial. Gut für das Stadtklima wirkt sich die umlaufende Fassadenbegrünung im 1.OG aus, sowie die Einzelpflanztröge, die ein System mit Tröpfchenbewässerung versorgt. Zur Pflanzenbewässerung dient Regenwasser. Es gibt wassersparende Duschsysteme und auch teilweise WCs, deren Spülung über Waschbeckenabwasser funktioniert. Eine sehr gute Wärmedämmung, Fenster mit Dreifach‐Wärmeschutzverglasung und eine Fassadengestaltung, die einen angemessenen Sonnenschutz bietet, reduzieren den Wärme‐ und Kältebedarf. Insbesondere die Arbeitsplätze bieten darüber hinaus eine hohe Tageslichtqualität, was den Bedarf an künstlicher Beleuchtung minimiert. Für den ganzjährig sehr guten thermischen Komfort sorgt fast flächendeckend eine Betonkernaktivierung.
Eine Wärmepumpe wird hauptsächlich als Kältemaschine betrieben, Ihre Abwärme wird genutzt. Ein beachtlicher Anteil des Energiebedarfs der Villa Viva entfällt auf die ganzjährig erforderliche Erwärmung des Brauchwassers. Hierbei unterstützt ein wichtiges Element das Energie- und Klimakonzept durch Einfangen von Sonnenwärme: eine thermische Solaranlage. Diese benötigt einen Pufferspeicher.
Für dieses Projekt hat das Designteam entschieden, den Speicher bewusst nicht diskret einzubauen, sondern sichtbar im Atrium unterzubringen. So verweist er auf umweltfreundliche Technik im Gebäude und steht als Zeichen dafür, dass es auch innerstädtisch möglich und sinnvoll ist, eine solche Anlage in einem Gebäude mit Mischnutzung einzusetzen.
Die Villa Viva erzielt den KfW55 Effizienzhausstandard in Kombination mit Fernwärme.