Innovation Park Artificial Intelligence Steinäcker, Heilbronn, Deutschland

Die Mischung aus Unternehmenscampus, Labors, einem Start-up-Innovationszentrum, Wohnungen, einem Kommunikationszentrum und Einrichtungen wie einem Restaurant und einer Kita auf markanter kreisförmiger Grundform wird den IPAI zu einem attraktiven Arbeitsplatz und einem Ziel für Besucher machen. Der Entwurf zielt darauf, den Campus als einen weltweit führenden Standort für die Entwicklung von KI-Technologien zu positionieren.
Das Team um MVRDV entwarf den Innovation Park Artificial Intelligence für das IPAI-Konsortium, bestehend aus der Stadt Heilbronn, der Dieter Schwarz Stiftung und der Schwarz Gruppe.
Mit dem Wunsch, einen Campus zu schaffen, der mit weltbekannten Technologiezentren von Silicon Valley bis Shenzhen konkurrieren kann, wählte MVRDV eine erkennbare Form, einen Kreis mit einem Durchmesser von 400 Metern. Den Campus umläuft ein 1,2 Kilometer langer Rundweg, der eine Verbindung zur landschaftlichen Umgebung schafft und verschiedene Aktivitäten zur Belebung des Geländes anbietet wie eine Sprintstrecke, einen Skatepark, eine Tribüne und Aussichtspunkte in die Umgebung. Dabei ist der Masterplan schlicht, flexibel und nachhaltig. Zwei außermittige Achsen strukturieren den Plan: der historische Römerweg, der die Hauptachse in Nord-Süd-Richtung bildet, und der Sport- und Freizeitkorridor, der eine Reihe von Sportplätzen in Ost-West-Richtung platziert.
Die meisten Gebäude haben eine rechteckige Form und eine einheitliche Höhe von 27 Metern. Durch ihre modulare Bauweise können die Gebäude effizient realisiert werden. Als Mittel- und Anziehungspunkt des Campus dient das Kommunikationszentrum, ein runder Turm mit einer Medienfassade, der im Zentrum des Plans steht. Hier entstehen Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Ausstellungen, Konferenzen sowie ein Besucher- und Schulungszentrum.
Durch die kompakte Form des Campus steht ein großer Teil des Gesamtgeländes zur Verfügung, um die vorhandene Vegetation an diesem Standort zu intensivieren nach dem parametrisch entwickelten Plan der Landschaftsarchitekten. So werden Wälder, Obstwiesen und Weiden wachsen und als Testfelder für biologische und landwirtschaftliche KI-Technologien dienen. Diese natürlichen Elemente haben einen positiven Einfluss auf den CO2-Fußabdruck des Masterplans.
Im Betrieb wird der Energieverbrauch des Campus um etwa 80 % niedriger sein als der eines typischen Campus derselben Größe. Bioklimatische Fassaden und energieeffiziente Haustechnik tragen dazu bei, den Energiebedarf für den Betrieb des Campus zu minimieren, während erneuerbare Energie vor Ort durch Sonnenkollektoren erzeugt und mit Hilfe von Batterien gespeichert wird. Der Heiz- und Kühlbedarf wird durch Geothermie und Wärme- und Kältespeicher im Boden gedeckt. Der in den Gebäuden gebundene Kohlenstoff, einschließlich des CO₂, das durch die Aufforstung der Landschaft gespeichert wird, soll der Plan daher über seine gesamte Lebensdauer hinweg zu 100 % CO2-neutral sein.