Provinciehuis, Antwerpen, Belgien

Provinciehuis

Ein Neubau ersetzt einen Komplex, der das gesamte Gelände in Anspruch nahm, zu hoch war und nicht an die heutigen Nachhaltigkeitsstandards angepasst werden konnte. Da sich im Zentrum der Stadt nur wenige öffentliche Grünflächen befinden, war eine entscheidende Anforderung bereits Teil des Wettbewerbs: das Verbinden von Fragmenten öffentlichen Grüns in der Umgebung zu Gunsten eines größeren, zusammenhängenden öffentlichen Parks, es sollte also weniger Grund der Parzelle überbaut werden.
Das neue Gebäude ist als Brückenkonstruktion konzipiert. In der Mitte des Plans spannt ein großer Stahlfachwerkträger von einem Kern zum anderen. Durch die Drehung des Grundrisses um eine seiner Ecken verschiebt sich das Gebäude mit dem Aufstieg in die Höhe zur Mitte hin und bildet eine skulpturale Form. Binder, integriert in die Betonseitenwände, geben durch ihre Triangulation die Form der Fensteröffnungen vor. Die hohen dreieckigen Fenster, im ganzen Gebäude angewandt, erweisen sich als sehr effizient, bringen viel Tageslicht an die Decke und damit weit in die Tiefe des Raumes. Die opake Fassade ist mit rundem, weißem Glasmosaik verkleidet. Nur rund 40 % der Fassade bestehen dabei aus Glas, günstig für die Energieeffizienz. Der sommerliche Wärmeschutz ist durch eine Sonnenschutzbeschichtung und einen halbtransparenten innenliegenden Sonnenschutz sichergestellt.
Die Wärme bzw. Kälte wird durch 350 geothermische Erdwärmesonden unter dem Parkhaus und eine Wärmepumpe erzeugt. Die Räume werden über Strahlung temperiert, um die Konditionierung der Luft auf ein Minimum zu reduzieren. Die vertikale Lüftungsführung wurde minimiert, indem in jedem Stockwerk eine dezentrales Lüftungsgerät untergebracht wurde, das dezidiert geregelt werden kann. Dies reduziert die Druckverluste in der mechanischen Lüftung und sorgt für geringen Energieverbrauch zum Lüften.
Bei ca. 33.000 m² Fläche verteilt auf Büros, Auditorien, Konferenz- und Tagungsräume, ist das etwa 58 Meter hohe Bauwerk ist nahezu energieneutral und diesbezüglich eines der größten in Belgien.
Das Objekt wurde nach dem internationalen Zertifizierungssystem BREEAM mit „ausgezeichnet“ bewertet.