Wohngebäude Kripalu Center, Stockbridge, MA, USA

Wohngebäude Kripalu Center

Ein ehemaliges Kloster wurde für das das neue Zentrum für Yoga und Gesundheit erweitert. Dieser Anbau verbindet das bestehende Erholungszentrum mit einem neuen Wohnkomplex. Durch die Nutzung von verschiebbaren externen Sonnenschutzelementen, einer Aktivierung der Betondecken zum Heizen und Kühlen, effektive Tageslichtnutzung sowie natürliche Belüftung etabliert sich das Kripalu Wohnhaus zu einem Eckpfeiler der Nachhaltigkeit. Ein verglaster, nach Süden ausgerichteter Korridor ermöglicht den Yogi auch bei kalten Wetterbedingungen einen warmen und hellen Durchgang zum Erholungszentrum. Die 80 Zimmer des Wohnhauses wurden an einem ökonomisch optimierten Grundriss ausgerichtet, wodurch das Gebäude in die Höhe anstatt in die Breite wächst.

Eine Betonkernaktivierung zum Kühlen und Erwärmen des Betontragwerks dient der Grundtemperierung des Gebäudes. Jeder Raum ist zusätzlich mit einem leisen, natürlich konvektiven System zum Heizen und Kühlen ausgestattet (gravity wall), so dass jeder Bewohner die eigene Raumtemperatur einstellen kann. Das ausgeklügelte System nutzt die natürlichen konvektiven Luftströme um den Raum mit wenig Energie angenehm und geräuschlos zu temperieren. Hierfür ist ein Kühlelement im Wandschrank installiert mit Öffnungen im oberen und unteren Bereich. Im Kühlbetrieb wird Warmluft durch die Oberseite eingezogen, vom System gekühlt und strömt aus den Bodenöffnungen heraus. Im Heizbetrieb wird kühle Luft durch die unteren Öffnungen eingezogen, wird durch Wasser, das sich durch das System bewegt, erwärmt und strömt durch die Oberseite. Die ‚gravity wall‘ in Verbindung mit anderen Effizienzmaßnahmen wie die Dimensionierung der Zuluft nach hygienischem Luftwechsel inklusive Wärmerückgewinnung, öffenbaren Fenstern für natürliche Lüftung, einem beweglichen, externen Sonnenschutz sowie einer hoch gedämmten Gebäudehülle schaffen ein integrales Architekturkonzept. Dieses Klimakonzept senkt den Energiebedarf gegenüber üblichen Luftkonditionierungsmethoden um 40%.