Stuttgart Klett-Haus Areal, Stuttgart, Deutschland

Stuttgart Klett-Haus Areal

Vorbildliche energetische Nachhaltigkeit möchten die Klett Verlagsgebäude mit Sanierungen und Neubauten erzielen. Bei hoher Aufenthaltsqualität sollen die Gebäude einen möglichst geringen Verbrauch an Energie aus fossilen Quellen aufweisen und dies sowohl im Betrieb als auch bei der Herstellung.
Um das Ziel zu erreichen, arbeiten hier die Architekten, Bauphysiker, Energie- und HLSE-Planer wie auch die Planer der anderen Gewerke in enger Abstimmung mit dem Bauherrn und den Nutzern zusammen in einem integralen Planungsprozess. Maßnahmen zur Energieeffizienz müssen auf diese Weise nicht auf einen fixen Gebäudeentwurf aufgesetzt werden, sondern sie integrieren sich, werden Bestandteil der Architektur. So können Entwurfsideen gemeinsam mit der Innenraumgestaltung wachsen und erzielen optimierte natürliche Belüftung und Belichtung. Dynamische Simulationsrechnungen begleiten die iterativen Prozesse. Sie quantifizieren die Effizienz verschiedener Maßnahmen und zeigen so den jeweiligen Komfort auf, der sich in den unterschiedlichen Bereichen ergibt.
Im Klett-Haus ist in den dauerhaften Aufenthaltsbereichen natürliche Lüftung gegeben und primär sorgen passive Maßnahmen für den Wärmeschutz im Sommer:
Die Tag- und Nachtlüftung wird unterstützt durch die Kombination aus sowohl außenliegendem starren wie auch beweglichem effizienten Sonnenschutz und unter Ausnutzung der Gebäudemasse erzielen die Maßnahmen den gewünschten thermischen Komfort. In den extremen Hitzeperioden werden zudem passive Deckenlüfter eingesetzt, um individuell auf den Hitzestress reagieren zu können und den Komfort zu optimieren. Im Verbund mit dem im Gesamtkonzept integrierten neuen Außenraum im Innenhof, wird zu jeder Jahreszeit eine abwechslungsreiche Arbeitsumgebung geboten als Teil der Qualität des Areals.
Hochtransparente Verglasungen und tageslichtdurchlässige Sonnenschutzlösungen sorgen in den Gebäudebereichen für eine bestmögliche Versorgung mit Tageslicht.
Die Belüftung erfolgt primär durch natürliche Lüftung unter manueller Einflussnahme. Zur Beheizung sind bevorzugt Flächenheizsysteme vorgesehen. Der aktuelle Anschluss der Stuttgarter Netze wird auch künftig Fernwärme liefern. Nur für Sonderbereiche wird eine optionale Kühlung ermöglicht, so beim Konferenzsaal aufgrund zeitweilig starker Belegung und im Dachgeschoss mit der bestehenden Holzdachkonstruktion, dort wegen geringer thermischer Masse. Eine aktive Kühlung soll lediglich tagesweise in den Hochsommerphasen eingesetzt werden. Auf Grund der geringen Nutzungszeiten wird für die Kühlung ein Wärmepumpensystem eingesetzt mit Luft als Quelle. Als Energiequelle dient ein Trockentischkühler auf dem Dach. Ziel ist, den Bedarf an aktiver Kälteerzeugung möglichst gering zu halten.
Photovoltaikkollektoren werden auf den Dächern integriert und liefern erneuerbare Energie. Ein Großteil des produzierten Stroms wird lokal genutzt.