Erweiterung in Holzbauweise für Universität, Witten, Deutschland

Erweiterung in Holzbauweise für Universität
Erweiterung in Holzbauweise für Universität

Ziel des Erweiterungsbaus war, eines der nachhaltigsten Hochschulgebäude Deutschlands zu werden, angesichts der CO2-Problematik energiesparend und nachhaltig klimafreundlich sowohl in Erstellung und auch im Betrieb.
Die Skelettkonstruktion aus Brettschichtholz birgt einiges: Neun Seminarräume, zum Teil flexibel zusammenschaltbar für 25-200 Personen; eine mehrgeschossige Bibliothek, Café mit Lounge-Bereich, auch ein Raum der Stille. Ein großer, flexibel nutzbarer Veranstaltungsraum bietet Platz für bis zu 355 Personen, über 50 vielfältige Büros sind ausgelegt für unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte und 26 Lernräume sind für studentische Lerngruppen, dazu etwa 100 offene Lernplätze in Kommunikationszonen. Auch der Außenraum ist neu gestaltet mit einem ein Café, Lernwiesen und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten.
Ziel des von Transsolar ausgearbeiteten Energiekonzepts war, maximalen Nutzerkomfort mit dem Optimum hinsichtlich Ökologie und Ökonomie über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes in Einklang zu bringen. Es stellt den Komfort in jeder Jahreszeit sicher und begrenzt die internen Lasten von Kunstlicht und Geräten. Es minimiert Transmissions- und Lüftungsverluste und bei einer geringstmöglichen technischen Gebäudeausrüstung macht es doch intuitive Gebäudeverwendung durch den Nutzer möglich.
Dafür sorgen die kompakte Bauweise des Gebäudes mit ausreichend gedämmter Hülle mit robusten und intuitiv bedienbaren Systemen, angepasst an die jeweilige Raumnutzung. In Bereichen mit hohem Frischluftbedarf wie Seminarräume, Veranstaltungsraum und Bibliothek ist mechanische Lüftung notwendig. Diese arbeitet mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung, die für minimale Wärmeverluste im Winter sorgt. Für besonders heiße Tage besteht die Möglichkeit, die Zuluft aktiv zu kühlen. Die Seminarräume erhalten die Zuluft über die Decke, bedarfsgerecht durch den CO2 Gehalt der Raumluft gesteuert und so auf die notwendige Menge begrenzt.
In den Büros gibt es Fensterlüftung, Heizkörper mit Thermostatventil, schaltbaren Sonnen- und Blendschutz. Deckenventilatoren erhöhen der Luftgeschwindigkeit im Sommer.
Die Fassade mit Verkleidung aus heimischer Lärche verfügt über Holz-Alu-Fenster, gegliedert nach dem Prinzip größter Flexibilität und Nutzerkomfort. Die Fenster sind öffenbar, nicht nur, um sie vom Innenraum aus reinigen zu können: Bodentief und gut 2,60 m hoch lassen sie Licht einfallen und bieten Ausblick. Außenliegender Sonnenschutz kontrolliert solare Lasten.
Der Bedarf an fossilen Energieträgern wird bestmöglich gesenkt durch den Einsatz eines BHKWs. Transsolar hat auf die Möglichkeit einer weiteren primärenergetischen Optimierung durch die Integration von Photovoltaik auf dem Dach hingewiesen, sowie auf den Nutzen von Regenwasserverwendung und Dachbegrünung.
Das Gebäude hat nach BNB-Standard Nachhaltigkeit in Silber erreicht.