Zollverein School of Management and Design, Essen, Deutschland

Zollverein School of Management and Design

Der Baukörper mit den Abmessungen von 35 x 35m und einer Höhe von 34m, nimmt Bezug auf den Maßstab der Zeche Zollverein. Zugleich reagiert der Entwurf durch Zurücksetzen des Baukörpers auf die benachbarten Gebäude des Straßenraumes. Die Fassaden fassen das Volumen, doch durch die scheinbar zufällige Anordnung von variierenden Öffnungen über die gesamte Fassadenfläche treten die Umgebung und die Innenräume in eine außergewöhnliche Wechselwirkung. Die Lage der Öffnungen wird in Abhängigkeit von der Nutzung als auch der Orientierung entwickelt.
Zu Beginn eines jeden Projekts – als Grundlage eines ganzheitlichen Energie- und Komfortkonzepts – werden die lokalen Gegebenheiten und klimatischen Bedingungen des Standortes untersucht. Hierzu zählen Makro- und Mikroklima, eventuelle Lärmquellen, Luftqualität, Bodenaufbau und, wie dieses Beispiel zeigt, nutzbare natürliche Energieressourcen. Das Klima in Essen ist mehrheitlich moderat, nur selten werden Temperaturen unter 0°C bzw. über 30°C erreicht.
Die Kohlenzeche Zollverein wurde 1986 geschlossen, allerdings blieben der Minenschacht und die unterirdischen Tunnel in einer Tiefe von 1.000 m für eine eventuelle zukünftige Nutzung erhalten. Um die Mine vor Überflutung zu schützen, muss die Deutsche Steinkohle AG – als öffentlicher Eigner – das sich ansammelnde Grundwasser aus der Mine pumpen. Dieses mit Schwermetallen belastete und sehr mineralhaltige Wasser wird ganzjährig mit einer Temperatur von 29°C und einem Volumenstrom von 600 m³/h aus der Mine in die Emsch gepumpt. Nun wird dieses Wasser als CO2 - freie Energiequelle zum Beheizen der Designschule genutzt. Dies erlaubte den Bau von monolithischen Betonaußenwänden mit einer thermisch aktiven Dämmung.
2010 Architekturpreis der Stadt Essen
2008 Architekturpreis Beton, lobende Erwähnung
2007 Deutscher Architekturpreis
2006 Auszeichnungen guter Bauten