AP Pavillion, Bangkok, Thailand

AP Pavillion

In der Folge der Zusammenarbeit von Tetsuo Kondo Architects mit Transsolar bei Cloudscapes auf der Biennale in Venedig (2010) sowie dem MOT Tokio (2013) hat sich mit dem AP World Pavilion (2019) eine weitere kurzfristige experimentelle Architekturinstallation ergeben. Sie beschäftigt sich mit den Themen Klima, Immaterialität des Raumes sowie Verbindung schaffen zwischen Innen und Außen mittels hochtransparenter Gebäudehülle.
Die Veranstaltung "AP World" fand in einer temporären Ausstellungshalle im Paragon Park in Bangkok statt und thematisierte die Idee eines "Lebens, das Funktion, Menschlichkeit und Innovation verbindet". Den 400 m² großen Pavillon besuchten täglich bis zu 800 Gäste, wobei im Caféteria-Bereich rund 80 Personen Platz fanden.
Transsolar beteiligte sich bereits in der frühen Designphase, um die Idee eines Designs zu entwickeln, das für angemessenen thermischen Komfort im Pavillon sorgt, trotz des tropischen Klimas von Bangkok.
Um dem Raum den Sichtbezug zur Umgebung zu gewährleisten, kamen hochtransparente Membranen als Hülle zum Einsatz, was auf ersten Blick an diesem Standort eine wenig sinnvolle Strategie zu sein scheint, des Treibhauseffekts wegen, den transparente Hüllen nun mal mit sich bringen.
Es wurden jedoch unter das Dach große reflektierende Ballons eingebracht, die dort schwebten und so eine atmosphärische Abtrennung bildeten zwischen dem Bereich in dem sich die Besucher aufhielten und dem Volumen über den Menschen.
Diese thermische Schichtung entspricht in etwa dem Mikroklima, wie es bei Cloudscapes die Wolke erzeugt und sichtbar gezeigt hatte.
Da die Ballons nicht nur als ästhetische Komponente sondern auch als Beschattungselement dienten , bestand die Herausforderung darin, die thermodynamische Wechselwirkung zwischen Sonne, Ballons, Hülle, Luftbewegung und Luftfeuchtigkeit in den Volumina der Räume wohl auszutarieren - alles zum Wohl eines guten Klimas.
Jeder Aktivitätsbereich erhielt entsprechend den Ergebnissen der Studien zur Sonneneinstrahlung eine optimierte Ballondichte.
Zu beachten gilt: Ballons, die eine optimale Menge an Sonnenlicht abblocken, nehmen auch eine beträchtliche Menge an Sonnenenergie in Form von Wärme auf, was widerum über Lüftung abgeleitet werden muss - ohne jedoch die Feuchtigkeit des tropischen Klimas von Bangkok einzubringen. Daher wurde die richtige Vorgehensweise, um die verschiedenen wechselwirkenden Klimaeffekte auszugleichen, vor Ort in einem Versuchsaufbau ermittelt.
Die Installation war sowohl für Tetsuo Kondo als auch Transsolar eine weitere Gelegenheit, innovative Architektur zu realisieren. Die in dieser Zusammenarbeit gewonnenen Erkenntnisse stellen wertvolle Erfahrungen dar für Planung und Betrieb von hochtransparenten Gebäuden in heiß-feuchten Klimazonen.

AP Pavillion
AP Pavillion

Radiation on floor at peak hours