Kunstmuseum Altbau Sanierung, Basel, Switzerland

Der nach Plänen von Rudolf Christ und Paul Bonatz errichtete Hauptbau des Kunstmuseums Basel wurde 1936 eingeweiht und zählt zu den bedeutendsten Beispielen dieser Baugattung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Um den Werterhalt des Hauptbaus sicherzustellen, müssen die Gebäudehülle, der Innenausbau und die technische Infrastruktur in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege saniert werden. Gleichzeitig sind im Erdgeschoss die Nutzungen mit Hilfe einer räumlichen Neuordnung zu optimieren.
Den zur Vorbereitung der Sanierung ausgeschriebene Realisierungswettbewerb hat die ARGE GP KMS Christ & Gantenbein – Rapp im Jahr 2021 gewonnen. Deren Entwurf ist Grundlage der Weiterplanung.
Im Hauptbau des Kunstmuseums erfolgen die Sammlungspräsentationen von Werken des 15. bis 20. Jahrhunderts sowie Wechselausstellungen und Präsentationen des Kupferstichkabinetts. Als Ergänzung zu den Sammlungen und Ausstellungen werden Programme von Bildung & Vermittlung, Eventräumlichkeiten in Form mehrerer Veranstaltungssäle, der Museumsshop und das Bistro Kunstmuseum im Erdgeschoss angeboten. Zudem befinden sich im EG neben dem Eingangsbereich auch Besucherdienste wie Ticketing, Information, WC-Anlagen und Besucher-Garderoben.
Die Arbeitsräume des Kupferstichkabinetts inklusive Papierrestaurierung und Studienraum sind im Zwischenerdgeschoss K_EZ1 auf der Westseite verortet. Im selben Geschoss auf der Ostseite befinden sich v.a. Restaurierungsateliers und Räume für Fotografie.
In den beiden darüberliegenden Vollgeschossen K_O1 und K_O2 präsentieren sich die Sammlungen in den einzelnen Ausstellungsräumen.
Die rückwärtigen Bereiche wie Sicherheitsloge, Anlieferung, Technikräume, Werkstätten und Lager liegen im Untergeschoss.
Details zu den raumklimatischen und energetischen, musealen Anforderungen wurden im Planungsteam zusammen mit der Bauherrschaft mit Hilfe einer Nutzungsvereinbarung erarbeitet und zusammengefasst. Zum Erreichen der hier definierten Projektziele waren im Rahmen des Vorprojekts ein ganzheitliches, innovatives Energiekonzept und darauf abgestimmt raumspezifische Raumklimakonzeptionen für die einzelnen Nutzungen des sanierten Hauptgebäudes zu entwickeln.
Zu den Hauptgesichtspunkten zählt, dass durch die Sanierung des Hauptbaus die betriebsbedingten CO2-Emissionen um ca. 25% und der Endenergieverbrauch des Gebäudes um ca. 30% gesenkt werden müssen.
Der Einsatz von Abwasserthermie und reversibel verschalteten Kälte-Wärme-Maschinen müssen die Abwärmenutzung sowie die vermehrte freie Kühlung bei sehr hohen Anlageneffizienzen ermöglichen.
Die sensible und die latente Raumkonditionierung sind voneinander zu trennen. Die sensible Raumkonditionierung wird dezentralisiert. Die Feuchtekontrolle ergibt sich über die zentrale Frischluft.
Die Frischluftraten werden feuchte- und personenabhängig also bedarfsabhängig geregelt.
Die behutsame und dem Denkmalschutz Rechnung tragende Dämmung der Hüll- und Glasflächen verbessert den winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz.
Der Verzicht auf die Rückkühlwerke auf dem Dach erlaubt die Installation von PV-Modulen.