Berlin Hyp AG - neue Unternehmenszentrale, Berlin, Deutschland
Beim Bau der neuen Unternehmenszentrale der Berlin Hyp möchte der Bauherr vorbildhaft sein und zielt auf ein nachhaltiges Konzept. Das Bauvorhaben soll höchsten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen, der Rückbau des Altbaus ist ebenfalls mit einbezogen.
Das Gebäude befindet sich in Nähe des Landwehrkanals und des Zoologischen Gartens. Durch die Eckbebauung wird das Gebäude von der Budapester Straße/ Lützowufer und der Keithstraße eingefasst. Das Gebäude hat oberirdisch 11 Geschosse mit überwiegend Büroflächen als Nutzung. Intensiv bepflanzte Terrassen kombiniert mit einer selbstverschattenden Fassade reduzieren die Sonneneinstrahlung.
Transsolar erarbeitet das Energie-, Lüftungs- und Versorgungskonzept. Bauteilaktivierung mit einem Belegungsgrad von 70% sorgt für die Konditionierung. Für spezielle Bereiche mit erhöhter Kühllast sind Kühldecken vorgesehen, rund 3.800 m². Der Strom für das gesamte Gebäude aber, im speziellen für die Versorgung des Gebäudes, erfolgt zum Großteil aus dem öffentlichen Netz. Eine PV-Anlage liefert einen Anteil von 10 % des Strombedarfs. Zusätzlich werden 60 Geothermiebohrungen auf fast 100 Meter Tiefe realisiert, welche geplant rund 75 % der benötigten Heizlast sowie den überwiegenden Teil der benötigten Kühllast generieren soll. Mit diesen Parametern werden nach erster Prüfung die Kriterien der EU-Taxonomie eingehalten, welches ein weiteres nachhaltiges Projektziel des Bauherren ist.
Zur Warmwasserbereitung sind im Bürobereich dezentrale elektrische Durchlauferhitzer vorgesehen. Dies erspart einen hohen Installationsaufwand für die Warmwasserleitungen wie auch für die Zirkulation. Die Catering-Küche erhält eine zentrale Warmwasserbereitung. Zusätzlich wird eine Rigole für die Aufnahme der Regenwasserspende implementiert, so dass neben der Möglichkeit der Pflanzenbewässerung die Niederschläge dem Grundwasser direkt wieder zugeführt werden.
Beim Abriss des alten Gebäudes achtet die Bank auf eine umweltschonende Entsorgung und Recycling von Materialien. Nicht mehr benötigte Kleinmöbel, Materialien und Technik aus dem Gebäude wurden an Schulen, Sportvereine, freiwillige Feuerwehr u.w. gespendet oder versteigert, um sie einer Weiternutzung zuzuführen. Der Erlös aus der Auktion ging an gemeinnützige Organisationen.
Für den Rückbau des Bürogebäudes erhielt die Berlin Hyp das Vorzertifikat der Platin-Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Das endgültige Zertifikat erhält die Bank nach Beendigung des Rückbaus. Dieses Rückbau-Projekt ist das zweite in Deutschland mit dieser Auszeichnung.