Postareal (IBA 2027 Stuttgart), Böblingen, Deutschland

Postareal (IBA 2027 Stuttgart)

Ein 60 Meter hohes Haus soll als neues Tor zur Innenstadt bis Ende 2026 entstehen. Für 2027 ist in der Region Stuttgart die Internationale Bauausstellung (IBA) geplant. Das Böblinger Postareal, eines von 16 IBA-Projekten, soll bis dahin wieder aufgebaut sein als urbaner Mix zum Wohnen, Einkaufen und Arbeiten dienen. Als ökologisches Hochhaus soll es mit bis zu 180 Wohnungen Wohnraum für Studenten, Singles, Familien, Senioren, WGs und Pendlern Platz bieten. Hinzu kommen Gemeinschaftsflächen, ein Sportzentrum, eine Mediathek. Außerdem sind Räume für Start-ups, Handwerksbetriebe sowie Büros und Co-Working-Plätze angedacht. Dafür sieht der Entwurf drei Baukörper auf dem 6.200 m² großen Eck-Areal vor. Ein 20-geschossiger Hochpunkt setzt den Akzent im neuen Quartier. Die anderen Gebäude werden dann höchstens halb so hoch.
Kernidee des Projekts ist nachhaltiges Bauen. Die Planer wollen Elemente und den Beton des heutigen Postgebäudes recyceln und im Neubau wieder verwerten. Das soll die Klimabilanz der Gebäude verbessern. Das können Fenster, Türen und Fassadenelemente sein, aber auch recycelter Beton, denn der schont die Umwelt, verringert CO2-Emissionen und spart Deponieraum. Auch Eingriffe in die Natur für Sand- und Kiesabbau werden reduziert und etliche Transportkilometer entfallen beim Einsatz von R-Beton.
Nach dem Motto „So viel Holz wie möglich – so wenig Beton wie nötig.“ sollen die neuen Gebäude mindestens zur Hälfte aus Holz bestehen. Vor allem der Brandschutz erfordert, dass die Treppenhäuser in Beton gegossen werden. Bei den Geschossdecken setzen die Architekten auf einen Holz-Beton-Verbund. Bestimmte Fassadenelemente sollen ganz aus Holz sein. Möglich ist, dass sich typische Beton-Elemente der Fassade des Altbaus an anderer Stelle im Neubau wiederfinden. Gleiches gilt für Fenster und Türen. Klarheit darüber wird der anstehende Planungsprozess bringen.
Das Areal soll offen und durchlässig werden. Damit es im Sommer in der Stadt kühl bleibt, wird der Innenhof begrünt. Gemeinschaftsgärten auf den Dächern der Gebäude und ein Wäldchen zum Bahnhof hin sind vorgesehen. Ein neuer Innenhof, „Stadtfoyer“ genannt, soll sich zwischen den Gebäuden erstrecken und von allen Seiten zugänglich sein. Mit Wasserspielen soll er als Treffpunkt werden und Bewohner, Kunden der Läden, Spaziergänger oder wartende Bus- und Bahnreisende zum Verweilen einladen.