Elbphilharmonie, Hamburg, Deutschland

Elbphilharmonie
Elbphilharmonie

Nach 10-jähriger Bauzeit wurde die Elbphilharmonie Anfang 2017 offiziell ihrer Nutzung übergeben. Der Gebäudekomplex - bestehend aus dem vollständig entkernten „Kaispeicher A“ und darauf aufgesetzten Neubau - beherbergt die beiden Philharmonischen Säle mit Nutzungsperipherie, ein Hotel, private Luxusapartments, ein Parkhaus sowie eine öffentlich zugängliche Plaza.
Die Plaza als Semi-Außenraum befindet sich im 8. Stockwerk auf 37 m Höhe und bildet das Bindeglied zwischen Alt und Neu. Der im Grundriss dreieckig geschnittene Gebäude-komplex ist im Maximum ca. 110 m hoch, 86 m breit und 110 m lang. Für alle Hauptnutzflächen des Neubaus wurde ein spezifisches Raumklima- und Fassadenkonzept entwickelt. Durch Simulationen erfolgte die Optimierung der thermischen Funktionsfähigkeit. Dies gilt insbesondere für den Großen Philharmonischen Saal, für den umfangreiche Komfort- und Strömungsstudien im Rahmen der ersten Planungsphasen durchzuführen waren. Ein weiterer Schwerpunkt war der Windkomfort auf der exponierten Plaza, die die Zugänge zu den Foyers beider Säle beherbergt. Teilweise öffenbare Windschotts an den Außenzugängen schützen diesen Bereich vor zu hohen Windgeschwindigkeiten und sorgt für thermische Behaglichkeit. Das Energiekonzept für das Gebäude macht sich neben primärenergetisch attraktiver Fernwärme auch Elbwasser und Grundwasser als Wärmesenke zu Nutze.
Die Glasfassade der Elbphilharmonie ist ein wichtiges gestalterisches Element der Außenansichtund konnte in dieser Form nur ohne bewegliche Verschattungselemente realisiert werden. Die Kombination aus Sonnenschutz- und Wärmeschutzverglasung mit zusätzlichem Spiegel- und Keramikdruck auf unterschiedlichen Scheibenpositionen gab den Architekten die notwendigen Freiheitsgrade für die Fassadengestaltung. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise die komplizierten 3-dimensionalen, konkaven sowie konvexen Glasbiegungen zu nennen, aber auch die Gestaltung der Flächendichte des Druckdekors. Der Glasaufbau selbst stellt den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz sicher. Als Entscheidungsgrundlage für Glasaufbau und Bedruckungsgrad dienten thermische Simulationen.
2017 ArchDaily Building of the Year Award Cultural Architecture