Lycée Charles de Gaulle, Damaskus, Syrien

Lycée Charles de Gaulle

Gemeinsam mit dem Architekturbüro Atelier Lion/Paris wurde Transsolar beauftragt ein auf die lokalen Bedingungen abgestimmtes Klimakonzept für den Neubau der französischen Schule in Damaskus zu entwickeln. Der Gebäudekomplex besteht aus mehreren Einzelgebäuden mit je zwei übereinander liegenden Klassenräumen umgebend von kleinen Innenhöfen. Ziel des Konzeptes war es lokale Materialien und traditionelle Bauweisen neu zu interpretieren. Hochtechnologische Lösungen wurden absichtlich vermieden, da sie weder lokal verfügbar sind, noch der Funktion der Gebäude entsprächen. Es entstand ein einfaches und wirtschaftliches Klimakonzept.
Zur Belüftung der Klassenräume wurden windunterstützte Solarkamine für die Querdurchlüftung der Klassenräume entwickelt und mit einer Kombination aus lokalen Materialien und Polycarbonatplatten als Sonnenfalle im Sinne einer Low-Budget-Lösung umgesetzt. Da Syrien durch ein Wüstenklima gekennzeichnet ist - heiße Tage und kühle Nächte - wird die Zuluft des Tages aus den verschatteten Mikroklimas der Innenhöfe über Erdkanäle vorkonditioniert und anschließend den Klassenräumen als Frischluft zugeführt. Angetrieben wird das System über die Solarkamine.
Während der Nachtstunden wird über die kühle Außenluft die in die Erdkanäle und in der Gebäudemasse gespeicherte Wärme des Tags zeitversetzt abgebaut. Durch diesen Ansatz konnte vollständig auf eine Klimatisierung verzichtet werden.
Ein Verschattungselement oberhalb der Innenhöfe bietet an Sommertagen Schutz vor Sonneneinstrahlung; es wird nachts zur Abkühlung der Höfe geöffnet. Im Winter wird das Prinzip umgekehrt, um tagsüber die Wärme der Sonneneinstrahlung zu nutzen und diese während der Nacht nicht an den klaren Himmel zu verlieren.