F.A.Z. Tower, Frankfurt am Main, Deutschland

F.A.Z. Tower

Neubau als Hauptsitz für die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ.
Das Bürohochhaus mit 18 oberirdischen Geschossen ähnelt in der Grundform dem Buchstaben H. Es besteht aus zwei zueinander versetzten schlanken Riegeln, die etwas gegeneinander verschoben und aus der Achse gedreht sind.
Oberhalb der siebengeschossigen Boulevardbebauung nimmt es die Formensprache des gegenüberliegenden „Praedium“-Wohnturms auf. Ergänzt wird der Turm durch einen weiteren achtgeschossigen Komplex mit gemischter Nutzung. Einzelhandels- und Gastronomieflächen im Erdgeschoss unterstreichen den urbanen Charakter des Gebäudekomplexes und erhöhen die Aufenthaltsqualität.
In Zusammenarbeit mit Eike Becker Architektenwurde von Transsolar ein Konzept für Energie, Klima und Lüftung erarbeitet und auf Grundlage detaillierter Simulationen verifiziert und optimiert. Mit den später dazugestoßenen Planungspartnern HSGP (TGA) und DS Plan (Bauphysik) wurde das Konzept abgestimmt und weiterentwickelt. Von Anfang an beinhaltete das Konzept außen liegenden beweglichem Sonnenschutz, für einen 66 Meter hohes Gebäude eine Besonderheit, den die Struktur der windschützenden Fassaden ermöglicht.
Jeder Aufenthaltsraum hat Fenster zum Öffnen, auch im obersten Stock, und kann natürlich gelüftet werden. In Kombination mit dem Sonnenschutz verleiht dies dem Gebäude Resilienz, denn im Sommer lassen sich auch ganz ohne den Einsatz von Klimatechnik und Energieverbrauch gute Arbeitsbedingungen herstellen.
Darüber hinaus stellt eine mechanische Belüftung die für jeden einzelnen Raum definierte Mindestbelüftung sicher. Die Abluft wird zentral im Flurbereich abgesaugt.
Unter den Betondecken sind Kühlsegel montiert, die im Winter auch zum Heizen verwendet werden. Dann macht eine Wärmepumpe die Abwärme der Serverkühlung nutzbar; sie wird den Heizsegeln zugeführt. Durch die hohe Wärmedämmqualität der Fassadenkomponenten sind keine Heizkonvektoren o.ä. an der Fassade erforderlich.
Die ursprünglich vorgesehene Geothermie konnte aufgrund von Altlasten nicht verwirklicht werden, der Fernwärmeanschluss ergänzt die Wärmeerzeugung an kalten Tagen. Für Kühlung sorgt bei Bedarf eine Kältemaschine.
Das Hochhaus ist seit Herbst 2022 fertiggestellt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist zum Jahreswechsel 2022/2023 mit rund 1.000 Mitarbeitern vom Gallus- ins nahe gelegene Europa-Viertel umgezogen.