Henninger Areal Masterplan, Frankfurt a. M., Deutschland
Frankfurt am Main ist Gründungsmitglied des "Klima-Bündnis europäischer Städte" und hat sich mit einem Beschluss der Stadtverordneten zum Ziel gesetzt, die Metropole bis spätestens 2050 zu 100% aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Dadurch ist die Stadt zum Klimaschutz gemäß den wohnungspolitischen Leitlinien verpflichtet. Neubauten sollen als Passivhäuser entstehen oder die Vorgaben der EnEV um 30 % unterschreiten.
Das ehemaligen Areal der Henninger Brauerei soll mit freistehenden Mehrfamilienhäuser in den „Stadtgärten“ neu bebaut und parkartig begrünt werden. Die „Stadtvillen“ sollen ein wertvolles und nachhaltiges Zuhause mit viel Wohn- und Lebensqualität bieten.
Das Baugebiet am Henninger Turm gliedert sich in drei Abschnitte mit einer Gesamtnutzfläche von 81.039 m². Transsolar war beauftragt das Energiekonzept zu erstellen.
Eine zentrale Wärmeversorgung ist effizient und erzeugt geringe Kosten im Unterhalt; Wartung ist vereinfacht und Monitoring nicht komplex. Das von Transsolar entwickelte Konzept zur Wärmeversorgung stellt ein Verbundnetz dar. Eine zentrale Wärmepumpe gewinnt Grundwärme über Erdsonden aus dem Boden. Im Sommer sorgt das geothermische System für Kühlung über das Fußbodensystem. Dies regeneriert das geothermische Feld für die nächste Wintersaison. Hinzu kommen solarthermische Anlagen, die das Feld der Erdsonden entlasten und das Brauchwasser erwärmen. Ein BHKW erzeugt den Eigenstrom. Zur Abdeckung von Spitzenlasten dient ein Gaskessel.
Die "Stadtvillen" auf dem Baufeld 1 wurden Ende 2016 fertiggestellt und sind alle verkauft.
Die "Stadthäuser" wurden Ende 2017 fertiggestellt und sind verkauft.
Das Baufeld 1 hat im Betrieb zwei Winterperioden durchlaufen. Ein Monitoring zeigt gute Energieergebnisse für die Heizung (ca. 28 kWh / m²a) und gute Übereinstimmung mit den dynamischen Simulationen der Gebäude. Der Heizwärmebedarf für Warmwasser liegt etwa 50% höher als berechnet und erreicht rund 21 kWh / m²a. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Duschen verbaut wurden, die eine höhere Durchflussrate (36 l / min) als typische Duschen (12 l / min) haben.