Laborgebäude Virchow 16, Basel, Schweiz
Lab of the Future war die Maßgabe für das neue Forschungs-gebäude eines Pharmakonzerns in der Schweiz. Umschrieben wird hiermit das Ziel nach verbessertem innerbetrieblichem Ideentransfer durch eine optimierte Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftsdisziplinen in einem Gebäude für 220 Mitarbeiter und sogenannter Compound Bank - ein Arsenal aus über 1.5 Mio. Wirkstoffen.
Die Symbiose aus Großraumlabors und Open-Space-Offices machen zwei übereinander liegende begrünte Atrien möglich. Diese schaffen einerseits informelle Kommunikationsräume mit Sichtverbindung und kombinieren anderseits die unterschiedlichen Raumhöhen von Labor und Büro in einem kompakten Kubus.
Das Gebäude besitzt drei verschiedene Fassadentypen: Die Süd- und Nordfassade werden durch Glas und Beton dominiert; Glas und zwei mehrgeschossige Loggien charakterisieren die Ostfassade; im Westen ist die Fassade gebäudehoch außen begrünt; in Verbindung mit Sonnenschutzglas wird hier auf einen weiteren Sonnenschutz verzichtet. An den übrigen Fassaden sorgen motorisch geregelte Sonnenschutzstoren bei Bedarf für Schatten.
Offenliegende, thermoaktive Betondecken temperieren die Büroflächen. Zusätzliche Unterflurkonvektoren an der Fassade erlauben die individuelle Anpassung der Raumkonditionierung; Frischluft strömt als Quellluft über einen Hohlraumboden ein. Die Laboratorien hingegen werden bei reduziertem Luftwechsel allein mit Luft konditioniert. Das Tageslichtkonzept ermöglicht die intensive Begrünung des oberen Atriums, das durch Dachoberlichter natürlich und kontrolliert belichtet wird. Außenliegende, drehbare und reflektierende Horizontallamellen lenken über die Oberlichter Licht in den Raum. Die Pflanzen erhalten so ganzjährig ausreichend Strahlung aller erforderlichen Wellenlängen.
Geothermie in Kombination mit Sole-Wasser-Wärmepumpen leistet die Energieversorgung. Die Zuluft der Büros konditionieren DEC-Lüftungsgeräte (Desiccative Evaporative Cooling) auf die gewünschte Temperatur und Feuchte. DEC arbeitet mit adiabater Kühlung durch Verdunstung, Wärmetausch, sowie der Trocknung der Luft durch Sorption. Das spart Energie und minimiert mechanische Kälteleistung. Hochtemperaturwärme zum Antrieb des Sorptionsprozesses kommt aus einer benachbarten Müllverbrennung.