Umbau und Erweiterung zur Stadtbibliothek, Lichtenfels, Deutschland

Umbau und Erweiterung zur Stadtbibliothek

Die oberfränkische Kreisstadt entwickelt einen „Ort der Kommunikation, Bildung, Inspiration und Emotion“, welche die lokale und regionale Identität widerspiegelt. Durch offene und einladende Räumlichkeiten wird die Stadtbücherei mit ihren Nebennutzungen wie die Büchertreppe als Veranstaltungsort beispielsweise für Lesungen zum neuen Zentrum städtischer Begegnungen.
Dicht gestellte, zum Teil denkmalgeschützte Bauten prägen den Stadtkern von Lichtenfels. In diesem städtebaulichen Kontext steht das ehemalige Hotel Krone, ein zweigeschossiger Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das zugehörige, rund 1.000 Quadratmeter große Grundstück erstreckt sich schmal in die Tiefe und endet an einer rund 10 Meter hohen Stützwand, die den Höhenunterschied zum dahinterliegenden Stadtschloss überwindet. Dies ist der Standort für den Neubau der Stadtbücherei. Daneben sind im grundsanierten Altbau des ehemaligen Hotels rund 730 m² für die Touristeninformation, das Amt für Wirtschaft, Tourismus und Kultur sowie für Vereinsbüros vorgesehen. Ein permanent öffentlich zugänglicher Innenhof als Weg über das Grundstück mit Brunnen und Wasserspiel verbindet den Marktplatz mit Rathaus im Norden und das Stadtschloss im Süden.
Komfortkonzeptionelle Ziele sind in Form einer optimierten natürlichen Belichtung im Alt- und Neubau umgesetzt – und dies trotz sehr dichter Bebauung.
Vorrang hat zudem natürliche Lüftung, die lediglich bei Erfordernis eine zentral-mechanische Lüftung im Neubau unterstützt.
Für Beheizung und die strahlungsbasierte Raumkühlung sorgen im Altbau thermisch aktivierte Deckenlehmpaneele. Im Neubau fußt die Raumkonditionierung vorwiegend auf einem thermisch aktivierten Estrichboden. Energiekonzeptionell ergibt sich in Folge der Altbausanierung im Vergleich zu einem Komplettneubau eine deutliche Einsparung an grauer Energie. Diesen Ansatz unterstützt der vermehrte Einsatz von Holz als Baumaterial für den Neubau. Der Gebäudebetrieb zeigt sich ebenfalls emissionsoptimiert: Eine geothermisch gekoppelte, energieeffiziente Wärmepumpe maximiert die Potentiale der freien Kühlung und der Abwärmenutzung. Netzdienlichkeit und Sektorkopplung führt mit zunehmender Fossilfreiheit des Stromnetzes zu einer weiteren Abnahme der betriebsbedingten CO2-Emissionen beider Gebäude.