Büroneubau - Plambeck Campus, Norderstedt, Deutschland

Büroneubau - Plambeck Campus

Das fünfstöckige Gebäude ist als neue Unternehmenszentrale geplant und soll mit seinen CoWorking und CoLiving Bereichen Forschungsraum für innovative Lebens- und Arbeitswelten werden, nicht nur für den Bauherrn selbst. Das zukunftsorientierte Klima- und Energiekonzept zielt auf Nachhaltigkeit und hohen Komfort. Die Gebäudekubatur ist für Tageslicht optimiert. Den CO2-Fußabdruck der bei der Gebäudeherstellung entstehenden Emissionen, die „Graue Energie“, senken biogene Baustoffe. Für geringstmöglichen Energiebedarf bei der Nutzung sorgen effiziente technische Systeme, die Nutzung lokaler Ressourcen und das Gewinnen erneuerbarer Energie vor Ort.
Ein ausgewogener Fensterflächenanteil sorgt für ein ideales Verhältnis zwischen Tageslichtnutzung und geringen solaren Wärmeeinträgen. Die selektive dreifache Sonnenschutzverglasung reduziert die Heizlasten und gewährleistet im Sommer in Kombination mit außen liegendem variablem Sonnenschutz das Einhalten des Wärmeschutzes. Diese Maßnahmen dienen einem hohen visuellen und thermischen Komfort bei energieeffizientem Gebäudebetrieb.
Für das Gebäudes ist Fußbodenaktivierung vorgesehen. Diese ermöglicht zur Beheizung durch niedrige Vorlauftemperaturen eine energieeffiziente Betriebsweise und kann zudem im Sommer zur sommerlichen Komfortverbesserung durch Temperierung dienen.
Zur mechanischen Grundlüftung sind dezentrale, fassadenintegrierte Zuluftgeräte vorgesehen, die Abluft wird über zentrale Abluftschächte abgesaugt. Für hohe Luftqualität werden die Menge an Zuluft über die Zahl der anwesenden Personen definiert und gleichzeitig auf einen Mindestluftwechsel reduziert. Die bedarfsgerechte Lüftung sowie minimierte Kanalführung bewirken signifikante Einsparungen an Energie für Luftbehandlung und Luftförderung. Zusätzlich sollen öffenbare Fenster natürliche Lüftung ermöglichen. Durch sie haben die Nutzer individuelle Eingriffsmöglichkeit und damit weiteren Komfort.
Zur Wärmeversorgung ist ein Erdsonden-Wärmepumpen-System vorgesehen, dessen Sonden im Sommer auch „Freie Kühlung“ ermöglichen. Das Ableiten von Wärme ins Erdreich gleicht die Jahresbilanz zwischen Wärmeentzug und -eintrag aus, es regeneriert das Erdsondenfeld. Der bewusste Verzicht auf Kältemaschinen zur aktiven Kühlung hat den zusätzlichen Vorteil, dass Technikflächen für Rückkühlung auf dem Dach entfallen, was mehr Möglichkeiten zur Begrünung, Regenrückhaltung, Solarstromerzeugung und für Aufenthalt schafft. Um das Ziel eines klimaneutralen Betriebs zu sichern und auch den ökologischen Fußabdruck der Grauen Energie rasch auszugleichen, soll das Gebäude möglichst viel erneuerbare Energie erzeugen, der Flächenanteil für Photovoltaik sollte also möglichst groß sein.