Zwischenbau Mozarteum, Salzburg, Österreich

Zwischenbau Mozarteum

Der Gebäudekomplex des Mozarteums ist Teil des Welterbes Altstadt Salzburg und steht unter Denkmalschutz. Ein neues gläsernes Pausenfoyer entstand zwischen den beiden Gebäudetrakten. Das Klima- und Energiekonzept für den gläsernen Neubau gewährt höchste Transparenz durch optimierte Verglasungsqualitäten in Dach und Fassaden, nutzt die vorhandene bauliche und natürliche Verschattung durch Gebäude und Baumbestand und bedient sich natürlicher Querlüftung zum Abführen von überschüssiger Wärme. Das in die Architektur integrierte Klima- und Lüftungskonzept, schränkt die architektonische Gestaltung des Innenraums nicht ein; es ist effizient und sorgt für behagliches Raumklima.

Das entwickelte Konzept setzt auf selektive Verglasung im Dachbereich, hochtransparente Gläser in den Fassaden mit Vorhang an exponierter Stelle, natürliche Querlüftung über Öffnungsflügel. In den bis zu sieben Meter hohen Räumen wird die sich einstellende thermische Schichtung genutzt in Kombination mit Umluftkonvektoren, die in die statische Struktur integriert sind. Die Geräte, die auch einen hohen Strahlungsanteil aufweisen, arbeiten mit geringen Luftgeschwindigkeiten und sind daher sehr leise beim Heizen und Kühlen. Frischluft kommt über Kanäle aus der Zentrale und wird zu vertikalen Quellluftauslässen geführt, die in die Stahlstützen integriert sind.
Die Abluft wird oberhalb des Aufenthaltsbereiches abgesaugt, von wo aus sie zu den Zentralgeräten geführt wird. Die bodennah eingebrachte kühlere Frischluft gewährleistet eine optimale Luftqualität, vermeidet Zugerscheinungen und erlaubt durch die thermische Schichtung der Luft in dem hohen Raum das effiziente Abführen von solaren Lasten, Wärmelasten von Personen und Kunstlicht. Automatisch gesteuerte Lüftungsklappen ermöglichen eine freie Querlüftung im oberen Bereich und damit die natürliche Entwärmung.

Bereits durchgeführte dynamische Analysen des thermischen Verhaltens des gläsernen Zwischenbaus zeigen einen sehr guten thermischen Komfort bei hervorragendem Ausblick für die Besucher in jeder Jahreszeit und das auch bei kurzzeitig sehr hohen Belegungsdichten, z.B. durch eine Veranstaltung.
Versorgt wird das transparente Foyer über eine Lüftungsanlage im Untergeschoss; der zusätzliche Energiebedarf für Lüftung und Raumkonditionierung hält sich in einem angemessenen Rahmen.

2023 Staatspreis Architektur