Elektromobilität: Sortimo Campus, Zusmarshausen, Deutschland
An der Autobahn A8 neben der Anschlussstelle Zusmarshausen steht die derzeit größte Solartankstelle der Welt. Im Endausbau des Sortimo Innovationsparks sollen an 120 Normalladesäulen (max. 60 kW) und 24 Schnellladesäulen (max. 350 kW) täglich bis zu 4000 Elektrofahrzeuge mit „grünem“ Strom aufgeladen werden. Um die Wartezeit sinnvoll nutzen zu können, werden den E-Mobilisten im Campus ein Café, Einkaufsmöglichkeiten sowie Büro- und Konferenzräume mit innovativer Kommunikationstechnik geboten.
Transsolar hat zusammen mit Steinbacher Consult das Net-Zero-Energiekonzept für den Standort entwickelt und mit dynamischer Simulation bewertet. Erwartungsgemäß ist der Energiebedarf für Heizung und Kühlung der Gebäude erheblich geringer als der geplante Bedarf an Elektrizität für die Elektroautos der zukünftigen Kunden. Daher stehen die regenerative Erzeugung und Speicherung von Strom im Vordergrund. Wegen der notwendigen Kühlung von Trafostation, Batteriespeicher und Elektrokabeln fällt ganzjährig Abwärme an, die im Winter durch eine reversible elektrische Wärmepumpe genutzt wird. Um die Komponenten möglichst bedarfsgerecht zu dimensionieren, wurde ein synthetisches Lastprofil für die E-Mobility und Wärmepumpe aus gemessenen Ladeprofilen vergleichbarer Standorte und den Ergebnissen der Gebäudesimulation für den Standort erzeugt.
Um die wirtschaftlich optimale Größe der Solarstromanlage und der Kapazität des Batteriespeichers zu ermitteln, setzte Transsolar ein zuvor in anderen Industrieprojekten erfolgreich verwendetes Simulationsmodell für die dynamische Kopplung von Photovoltaik, Stromnetz, Stromspeicher und elektrischer Last ein.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine PV-Anlage mit 3000 kWp auf dem Dach der Werkshalle mit einem Li-Ionen Stromspeicher mit einer Kapazität von 1200 kWh die optimale Lösung für diesem Standort darstellt. Die Anlage ist keine energetische Insel, sie steht in Verbindung mit dem öffentlichen Netz, speist dort ein bzw. bezieht bei Bedarf Strom. Die „geernteten“ Energiemengen sollten strategisch verwendet werden. Dazu muss sich der Betreiber entscheiden, ob die Regelung den Eigenverbrauch bestmöglich abdeckt, oder bevorzugt Lastspitzen bei der Netzübergabe abfängt.
Sichergestellt ist, die Versorgung der Elektromobilität stammt hier in Summe aus nachhaltiger Quelle.