Turnhalle mit Hort, Vaterstetten, Deutschland
Ziel des Projektes ist ein CO2-neutraler Gebäudebetrieb und ein Gebäude, das mit möglichst wenig Technik einen hohen Komfort für die Nutzer bietet. Daher wurde bewusst auf technisierte Lösungen so weit wie möglich verzichtet und der Mensch als entscheidender Faktor mit einbezogen, was eine detaillierte Einführung notwendig macht.
Das Gebäude besitzt zwei Ebenen, eine Turnhalle, die etwas in den Boden abgesenkt ist, darüber die Räume der Kinder-Tagesstätte.
Der Hort erhält zur Grundlüftung Frischluft über Lüftungselemente in der Westfassade. Zugfrei in den Raum eingebracht strömt sie über Kanäle und Überströmung in die Nebenräume und geht von dort ventilatorgetrieben nach außen. Nach Bedarf wird stoßgelüftet.
Nachts im Sommer wird rein passiv gekühlt. Dazu öffnen Motoren zeitgesteuert die Klappen und Oberlichter. Dazu muss das System aktiv über einen Taster aktiviert sein. Dann werden dann alle außenliegenden Sonnenschutzbehänge eingefahren und die Lüftungsklappen geöffnet. Am nächsten Morgen schließen die Lüftungsklappen wieder und der Sonnenschutz wird heruntergefahren, um ein morgendliches Aufheizen der Räume zu vermeiden. Für sommerlichen Komfort sorgen zusätzlich Deckenventilatoren, die sich individuell steuern lassen.
Damit nächtliche Auskühlung funktioniert, darf die Decke nicht abgehängt sein, die thermische Masse muss ausreichend frei bleiben.
Die Turnhalle wird mit Fenster-und Stoßlüftung betrieben. Für Frischluftzutritt dienen Oberlichtbänder, die motorisch geöffnet werden können. Während normaler Sportnutzung erzeugen die Klappen einen kleinen Luftspalt; alternativ ist eine Stoßlüftung möglich. Bei einer Veranstaltung sind gleichfalls die Lüftungsklappen geöffnet, parallel dazu werden noch die Klappen in der Dusche genutzt. Bei geöffneten Türen tritt dann Frischluft „vorgewärmt“ über den Duschraum in die Halle, die Abluft entweicht dort über die Klappen in den Oberlichtbändern.
Im Sommer sorgt auch in der Turnhalle nächtliche Querlüftung für Abkühlung der thermischen Masse. Wie im Hort muss dafür die Zeitsteuerung der Klappen manuell aktiviert werden.
Fernwärme ist sowohl für die Raumheizung als auch Warmwassererzeugung vorgesehen.
Lokale regenerative Energieerzeugung über Photovoltaik auf dem Dach liefert elektrischen Strom. Die Fläche reicht knapp aus, die Energiebilanz des Gebäudebetriebs auszugleichen. Transsolar empfiehlt daher, das Verbindungsdach zwischen der Turnhalle und der angrenzenden Schule zusätzlich mit PV-Modulen zu belegen.