Dumbarton Oaks Farrand House, Washington, D.C., USA

Der Dumbarton Oaks Campus der Harvard University im Ortsteil Georgetown von Washington DC, ist eine Einrichtung, die sich der internationalen Förderung der Wissenschaft in den Bereichen Byzantinistik, Garten und Landschaft sowie Präkolumbien widmet. Dort finden Tagungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen statt.
Dumbarton Oaks Farrand House ist ein 929 m² großer Neubau, der dem Campus hinzugefügt wird, um die Entwicklung neuer Bildungs- und Kunstprogramme zu unterstützen. Das dreistöckige Gebäude bietet Platz für K-12-Lernaktivitäten, die von den Sammlungen und Gärten von Dumbarton Oak inspiriert sind, ein Atelier für ein neues Artist-in-Residence-Programm und ein neues Digital Humanities Lab, das den Zugang zur Bibliothek verbessern wird.
Die Gestaltung der Landschaft und die Höfe um das Gebäude hat das Ziel, offenen und kooperativen Dialog von Mitarbeitern, Wissenschaftlern sowie der Öffentlichkeit zu fördern.
Über die von der Harvard-Universität gesetzte Vorgabe hinaus, mindestens LEED-Gold zu erreichen, soll das Farrand-Haus auch die Netto-Null-Energie-Zertifizierung des ILFI (International Living Future Institute) erzielen.
Eine besonders leistungsfähige Gebäudehülle sorgt für Resilienz und zugleich für besonders niedrigen Energiebedarf. Dank gezielt berechnetem Verhältnis von Fenster- zu Wandflächen, vogelfreundlicher Dreifachverglasung sowie beweglichen Außenjalousien bleiben Wärmeverluste im Winter sowie solare Gewinne im Sommer so gering wie möglich. Alle Fenster sind manuell bedienbar und ermöglichen natürliche Belüftung. Wenn die Außenbedingungen ungünstig sind (zu kalt oder zu heiß und feucht), bläst ein DOAS-Gerät mit einer leistungsstarken Wärmerückgewinnung aufbereitete Außenluft in die einzelnen Räume ein, je nach deren Belegung. Für Raumklimatisierung sorgt eine Mischung aus Strahlungsplatten und Strahlungsböden. Den Bedarf an Wärme- und Kälte deckt eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die an vier rund 150 Meter tiefe Bohrungen gekoppelt ist. Die Effizienz dieses vollelektrischen Konzepts ermöglicht es, dass die vor Ort, hauptsächlich auf dem Dach, installierten Photovoltaikmodule, über das Jahr hinweg so viel Strom erzeugen, wie das Gebäudes einschließlich des Stroms für die Nutzer benötigt.
Im Einklang mit der Harvard-Richtlinie für gesündere Materialien ist Holz als Baumaterial für die oberirdischen Teile vorgesehen, um die graue Energie zu minimieren. Der geschätzte Anteil an CO2-Emissionen ist daher 40 % niedriger als bei einem herkömmlichen Gebäude (60 %, wenn man Holz als Kohlenstoffsenke bewertet).