Global Flora Margaret Ferguson Greenhouses, Wellesley, MA, USA
Am Wellesley College ist aus den Gewächshäusern des Ferguson Greenhouse-Komplexes aus den 1920er Jahren mit Global Flora ein Knotenpunkt für interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung und Lehre geworden, ein Ort mit außergewöhnlicher Umweltqualität für Forscher und Besucher, der in Harmonie mit einer einladenden Architektur steht, die zum Verweilen einlädt.
Neben thermischem Komfort für Forscher und Besucher bietet es optimale Bedingungen für Pflanzenwachstum und ist ein Beispiel für innovatives nachhaltiges Design. Transsolar hat dafür unterschiedliche Technologien und Betriebsstrategien mittels detaillierten Simulationsmodellen untersucht und damit das Gewächshausdesign entscheidend beeinflusst. Gebäudeform, Materialwahl und Ausrichtung der transparenten Flächen sind optimiert für maximale Nutzung der Solarstrahlung bei Minimierung der Wärmeverluste über die Gebäudehülle. So entschied man sich für die EFTE-Cushions, ihre Leichtigkeit erlaubt große Elemente und reduziert das Tragwerk, was sich sehr günstig auf die Graue Energie Bilanz auswirkt. EFTE ist zudem günstiger und lässt UV-Strahlung grundsätzlich durch, wofür es beim Glas ein Speziallaminat braucht.
Die speziell konzipierte und verifizierte natürliche Lüftungsstrategie nutzt natürlicher Kräfte wie Sonne und Wind zur Erzeugung der erforderlichen Gewächshausumgebung, mit sehr wenig mechanischer Ausrüstung und Energieverbrauch. Motorgesteuerte Öffnungsflügel an der Südfassade und im Firstbereich erlaubt den Verzicht auf mechanische Abluftventilatoren, was der architektonischen Vision eines „leichten“ doppelschichtigen ETFE-Dachs zugutekommt. Ohne mechanische Kühlung werden angemessen klimatische Bedingungen im Sommer für Menschen und Pflanzen geschaffen. Ausrichtung, Design und Materialität der Gebäudehülle sind optimiert für den Anbau von Pflanzen, darunter auch Wüsten- und Tropenpflanzen, an ihrem Standort und im lokalen Klima. Mit für das Gedeihen sorgen ein beweglicher interner Sonnenschutz, die thermische Masse der Nordwand und Luftbewegung mittels lokalen Deckenventilatoren. Das Global Flora wurde ursprünglich als Nullenergie Gewächshaus geplant, wobei regenerativ Energie direkt auf dem Grundstück erzeugt werden sollte (Geothermie + Photovoltaik). Es wurde jedoch entschieden, Global Flora an das Campus-Nahwärmenetz anzuschließen, welches innerhalb der nächsten 30 Jahre schrittweise CO2-neutral werden soll.
2017 LafargeHolcim Award Bronze