TSA Uganda Projekt – Update 3.Februar

Ein weiteres virtuelles Treffen fand am Mittwochmorgen statt. Erfreulich ungestört von technischen Problemen kamen zunächst die laufenden Aufgaben aus dem Komplex aus thermischem Komfort, Verschattung und Tageslichtversorgung zur Sprache.
Es folgte eine neue Information, die sowohl eine schlechte wie auch eine gute Seite aufweist.
Ursprünglich sollte das Dormitory an die bestehende Infrastruktur des benachbarten Hospitals angeschlossen werden. Dies ist aber nicht möglich. Es sind also in der Kalkulation auch weitere Erschließungskosten für Strom und Wasser zu berücksichtigen. Positiver Aspekt hierbei ist:
Der nachhaltige Ansatz, dass man das Gebäude auch unabhängig von der örtlichen Versorgung betreiben könnte, wird dadurch noch interessanter und soll gezielt verfolgt werden. Es gilt die Kosten zu überschlagen und zu vergleichen.
Die Dachfläche würde wohl für eine autarke Energieversorgung ausreichen.
Da das Gebäude aufgrund des reduzierten Budgets zunächst mit einem Stockwerk weniger entstehen soll, um es dann später getragen von einer leichten Stahlkonstruktion nachzurüsten,
bedeutet dies für die Verwendung von Fotovoltaik Mehrkosten, da sie zur Aufstockung wieder abgenommen werden muss. Auch stellt sich die Frage, ob eine „hybride Stromversorgung“, also mit ergänzender, redundanter Stromerzeugung durch einen Generator, eine sinnvolle Lösung wäre. Es entfällt auch das Unterbringen von Brauchwassertanks auf dem Dach. Wassertanks auf dem Gelände sind möglich, die müssten aber später auch angehoben werden. Man wird aber auch für Sammelbehälter im Boden Systeme mit Druckpumpen näher betrachten müssen.

Interessante Hinweise zur Regenwassernutzung gab es von Besprechungsteilnehmer Arno Coerver. Er ist Spezialist für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) bei Malteser International. Gute Erfahrung hat er mit „Sky Hydrant“ Systemen, die durch Ultrafiltration den gesammelten Regen reinigen können sodass sie Trinkwasserqualität bekommen und Dank Selbstreinigung bei geringen Wartungskosten zuverlässig über Jahre.
Im Rahmen einer Selbstversorgung stellt sich auch die Frage, ob nicht eine eigene Tiefenbohrung sinnvoll ist, aus der auch zur Sicherheit bei Bedarf Wasser entnommen werden kann.
Er rät auch zur Trennung von Grauwasser, also dem was aus den Duschen und beim Wäschewaschen abfließt, von dem Abwasser, das über die Toiletten kommt.
Das spart Volumen und Wartungsaufwand seitens „septic tanks“ oder „septic digesters“.
Grauwasser kann unbehandelt zur Bewässerung von Pflanzen verwendet werden.
„Urban Gardening“, also Gemüseanbau auf dem Gelände oder vielleicht auch einem Teil des Dachs würde damit möglich. Auch gibt es eine umweltfreundliche Möglichkeit, es vor Ort zu reinigen und versickern zu lassen, sofern sich genügend Platz für ein „constructed wetland“ auf dem Gelände oder entlang des Gebäudes findet.
Die alternativen Methoden Abwasser aus Toiletten zu behandeln, wie Kompostierung oder Biogas-Gewinnung, brauchen Speicherkapazität in Form eines zweiten Behälters, damit das Entsorgungssystem nie ins Stocken gerät. Das muss bei den Kosten berücksichtigt werden, aber auch in der Planung, falls man eine spätere Nachrüstung begünstigen möchte.

– Fortsetzung folgt >

Arno Coerver: Malteser International.org
Design/ Planung: Zero Carbon Designs
Hersteller von klimafreundlichem Baumaterial/ Projektentwickler: Impact Building Solutions Foundation