Klimapositiv: Elobau Logistikzentrum, Leutkirch, Deutschland
“elobau goes green“ ist das Motto nach dem der Bauherr alle Strategien und Entscheidungen ausrichtet. Seit 2009 beschreitet elobau konsequent den Weg zum nachhaltigen Unternehmen. Ein Anbau an das Werk 2 ist bereits als sogenanntes Energie-Plus-Gebäude fertig gestellt (2012). Nun der Neubau des Logistikzentrums, ebenfalls in Leutkirch, dieses Mal aus dem nachhaltigen Werkstoff Holz. Das wird ebenfalls ein Energie-Plus-Gebäude, was so viel heißt wie, die 1.400 m² PV Modulfläche auf dem Dach erzeugt mehr Energie, als darunter verbraucht wird.
Der Neubau minimiert als reine Holzkonstruktion die enthaltene graue Energie. In der Halle werden Last- und Lieferwagen be- und entladen und thermisch davon getrennt im Büroteils wird hinter raumhoher Verglasung gearbeitet. Transsolar hat durch dynamische thermische Gebäudesimulationen die optimalen Dämmstärken und die geeigneten Heiz- und Kühlsysteme ermittelt. Die gezielte Positionierung von Fenstern und Oberlichtern mit zeitgesteuerter Nachtlüftung erübrigt eine mechanische Lüftungsanlage. Die Nutzung von Tageslicht wurde optimiert: Die Verglasungen im Sheddach der Halle sind nach Norden orientiert und nachführbare Lamellen der Raffstoren vor den Verglasungen verschatten bei Bedarf die Büro- und Hallenbereiche. Das spart Energie für Beleuchtung. Wo noch beleuchtet werden muss, erzeugen LED Leuchten das Kunstlicht im Gebäude; dieses wird zudem abhängig vom Tageslicht gedimmt.
Für Beheizung im Hallenbereich sorgen hauptsächlich Deckenstrahlplatten zwischen den Holzbindern des Tragwerks, in den Büros Konvektoren. Die Wärme liefert ein Biogaskessel aus dem Werksnetz, Ursprung des Biogases sind Speisereste: Das kann man primärenergieeffizient nennen.
Betrachtet man das Gebäude hinsichtlich EnEV, so liegt es mehr als 90% unter deren Vorgaben.
Da dies jedoch weder den Stromverbrauch der Geräte, noch die über den Eigenbedarf im Sommer hinausgehenden Erträge der Photovoltaikanlage berücksichtigt, hat Transsolar eine Jahresbilanzierung erstellt: Vergleicht man aller Verbräuche inkl. des Nutzerstromes mit den Erträgen der Photovoltaikanlage des Dachs (Peak-Leistung etwa 225 kWp), so erwirtschaftet diese in einem Jahr 2,6 mal so viel Primärenergie, wie für das Gebäude benötigt wird.
Elobau zeigt, dass jeder einen Beitrag zum Klima und Umweltschutz leisten kann und die Firma erzielt dabei gute Ergebnisse.
2018 architekturforum allgäu e.V. Baupreis Allgäu
2019 DGNB klimapositiv